Aufsicht über Schweizer Kernkraftwerke ist trotz Coronavirus gewährleistet
Die Schweizer Kernanlagen können auch in der ausserordentlichen Lage sicher betrieben werden: Die Betreiber haben die nötigen Vorkehrungen getroffen und die Aufsichtsbehörde ENSI führt weiterhin alle nötigen Inspektionen durch.
«Die Betreiber der Kernkraftwerke haben alle nötigen Massnahmen ergriffen, um den sicheren Betrieb ihrer Anlagen auch in der herrschenden Notlage zu gewährleisten», sagt Hans Wanner, Direktor des ENSI. Das ENSI hält fest, dass alle Kernkraftwerke (KKW) gut auf die aktuelle Situation vorbereitet sind. Die Betreiber haben bereits früh strenge Massnahmen umgesetzt, um einer Ansteckung von und zwischen den Mitarbeitenden vorzubeugen.
Die Massnahmen zielen in erster Linie darauf ab, den im Regelwerk geforderten Mindestbestand an qualifiziertem Personal sicherzustellen. Dies betrifft unter anderem das zulassungspflichtige Personal (beispielsweise Reaktoroperateure), das Strahlenschutzpersonal und die Betriebswache.
Gesetzliche Vorgaben werden eingehalten
Alle Schweizer Kernanlagen erfüllen die gesetzlichen Vorgaben und können daher sicher betrieben werden.
Sollte ein KKW diese Vorgaben aufgrund der aktuellen Situation rund um das Coronavirus nicht mehr erfüllen können, muss der Betreiber gemäss Kernenergieverordnung den Reaktor abschalten und darf den Leistungsbetrieb erst wieder aufnehmen, wenn der Mindestbestand sichergestellt ist.
Auch Aufsicht hat sich organisiert
«Das ENSI wird alle nötigen Inspektionen trotz der Notlage durchführen,» betont Hans Wanner. «Damit die Aufsicht sichergestellt ist, muss das ENSI aber eine handlungsfähige Organisation bleiben, weshalb der Schutz des ENSI-Personals hohe Priorität geniesst.» Entsprechend hat das ENSI die Schlüsselfunktionen definiert, deren Ausübung die Anwesenheit des Personals im ENSI und bei den Inspektionen in den KKW unbedingt erfordern. Der Rest des Personals bleibt zu Hause auf Abruf und leistet Telearbeit. «Die Aufsichtstätigkeit des ENSI bleibt damit voll gewährleistet», sagt Wanner.