Zerstörungsfreie Messungen am Containment

Machbarkeitsstudie für zerstörungsfreie Messungen an der Stahldruckschale des Primär-Containments von Kernkraftwerken: Der Pri­mär­kreislauf inklusive Reaktordruckbehälter wird im Rahmen der gestaffelten Sicherheits­barrieren von einer Stahldruckschale umschlossen. Diese ist je nach Konstruktion des Kernkraftwerks im Auflage­bereich des Fundaments sowohl von der inneren wie auch der äusseren Oberfläche direkt von einem Betonmantel umgeben.

Da es durch unerwartete Borsäure-Einwirkung zu lo­kalen Korrosionsangriffen an der Stahl­druck­scha­le kommen kann, ist eine periodische Überprüfung auf mögliche Wand­dicken­abnahmen wichtig. Die dafür übliche Ultraschallmessung ist an den frei zu­gänglichen Bereichen der Stahldruckschale rela­tiv einfach, nicht dagegen in den vom Fundament um­gebenen Bereichen. Dort werden bisher an ausgewählten Stellen Betonkernbohrungen durchgeführt, die nach Abschluss der Messungen wieder verschlossen werden.

Das ENSI hat zur Beurteilung von neuartigen Prüfverfahren an einer verdeckten Stahl­druck­schale im Jahre 2009 eine Machbarkeitsstudie gestartet. Da­zu wird an der Eidgenössischen Material­prü­fungs- und Forschungsanstalt (EMPA) ein Testkör­per auf­gebaut, welcher die schwierige Prüfsituation nachbilden soll. Dieser besteht aus einem massiven Stahlblech, in das unterschiedliche Fehlstellen ein­gebracht sind und das zum Teil in direktem Kontakt mit armiertem Beton einschliesslich Zwischenschichten aus Mineralwolle steht. An dem Test­kör­per sollen unterschiedliche zerstörungsfreie Messverfahren theoretisch und experimentell hinsichtlich ihrer Eignung zur Inspektion von verdeckter Kor­rosion an einer Stahldruckschale überprüft wer­den.