Die Alkali-Aggregat-Reaktion AAR kann stattfinden, wenn alle nachfolgenden Voraussetzungen erfüllt sind:
- Reaktivität der Zuschläge
- Betonfeuchtigkeit
- Alkalien resp. Alkalihydroxide in der Porenlösung oder von aussen
Einen zusätzlichen Einfluss darauf, ob AAR stattfindet oder nicht, haben die Lage und Konstruktion des Bauwerks, die Feuchtigkeit und Temperatur der Umgebung sowie die Zusammensetzung des Betons.
AAR bei Kernkraftwerken wird regelmässig im Rahmen des Alterungsüberwachungsprogramms AÜP überprüft. Es ist einer von 27 Alterungsmechanismen für Armierung und Beton. Bei der AÜP werden in einem Rhythmus von fünf bis zehn Jahren die Betonstrukturen in KKW inspiziert. Zum grossen Teil sind dies Sichtprüfungen. Die Betreiber suchen aber auch den Beton mit Armierungsdetektionsgeräten ab, um die Lage der Armierung und deren Betonüberdeckung zu bestimmen und entnehmen regelmässig Bohrkerne, welche im Labor unter dem Mikroskop geprüft werden.
Die Alterungsüberwachung zeigt, dass alle klassierten Gebäude der schweizerischen Kernkraftwerke KKW generell in gutem Zustand sind. Geringfügig kommt AAR in jedem Beton vor und schädigt in der Regel das Betongefüge nicht. Bisher sind in keinem KKW Massnahmen aufgrund von AAR erforderlich.
Im KKW Beznau wurden einzelne AAR-Zonen 1997 entdeckt und als «Fall 1» nach Astra Forschungsauftrag 648 beurteilt. Beim Fall 1 sind keine Massnahmen erforderlich. Die AAR ist aber seit längerem gestoppt, da kein permanenter Wasserzutritt erfolgt. Bei der letzten Inspektion 2017 war das Erscheinungsbild praktisch identisch zu demjenigen in 1997.