In der fernen Zukunft wird es etliche Klimaänderungen geben, die auf den Wasserhaushalt im Boden einen Einfluss haben werden. Um die Variationsbreite dieses Einflusses darzulegen, beschreibt die Nagra in ihrem Sicherheitsbericht zum Entsorgungsnachweis einige typische Klimazustände und berechnet die radiologischen Folgen, wenn ein trockeneres oder ein feuchteres Klima als heute vorausgesetzt wird (der Referenzfall des Sicherheitsnachweises geht bei der Berechnung der Strahlenexposition vom heute herrschenden Klima aus). Als extreme Varianten untersucht die Nagra auch Szenarien mit Grundwassernutzung gänzlich ohne Verdünnung in den oberflächennahen Grundwasserleitern. Einerseits ist das die Annahme einer Trinkwasserquelle, die mit Wasser direkt aus dem Malmaquifer im Bereich des Tiefenlagers gespeist wird (Rechenfall 6.1d im Sicherheitsbericht der Nagra), andererseits das Szenarium der Trinkwasserentnahme aus einem bis in den Malmaquifer reichenden Brunnen (Rechenfall 3.2). Dabei wird angenommen, dass die aus dem Opalinuston in die oberen Rahmengesteine austretenden Radionuklide direkt und vollständig in den Malmaquifer gelangen. Auch bei unrealistisch ungünstigen Annahmen, z.B. dass die ganze Freisetzung aus dem Opalinuston (die in der Wirklichkeit über eine grosse Fläche horizontal verteilt in den Malmaquifer eintritt) im Brunnen abgefangen wird, sind die maximal errechneten Strahlendosen deutlich unterhalb des Schutzziels.