Einleitend sei auf die Antwort zur Frage 1 verwiesen.
Grundsätzlich muss festgehalten werden, dass Brennelemente mehrere Meter unter der Wasseroberfläche in robusten Lagergestellen gelagert werden und somit gut vor Trümmereinwirkungen geschützt sind. Die Becken halten einem Erdbeben und einem Flugzeugabsturz stand. Das darin enthaltene Wasser sorgt für eine ausreichende Abfuhr der Restwärme, so dass die Kombination von Wasser und Baustruktur die Umwelt vor Strahlung schützt.
Kernkraftwerke Gösgen und Leibstadt
Die Brennelementlagerbecken der neueren Kernkraftwerke sind gegen einen Flugzeugabsturz mit hoher Geschwindigkeit im gleichen Mass wie die Reaktorgebäude geschützt: Bei Gösgen befindet sich das Brennelementbecken innerhalb des Reaktorgebäudes. Bei Leibstadt ist das Brennelementbecken in einem bautechnisch separierten, flugzeugabsturzgeschützten Gebäude neben dem Reaktorgebäude untergebracht. Die Sicherheit der gelagerten Brennelemente ist somit bei beiden Anlagen auch bei einem Flugzeugabsturz gewährleistet.
Die Brennelementlagerbecken sind gegen Erdbeben ausgelegt. Die im Jahr 2012 aktualisierten Erdbebennachweise zeigen deren ausreichende Robustheit. Zudem ist es möglich, das Brennelementbecken mittels Accident-Management-Massnahmen zu bespeisen.
Aus den genannten Gründen sind die in der Frage erwähnten Schadensannahmen unrealistisch.
Die Sicherheitsanalysen von Unfällen im Reaktorkern decken auch das radiologische Potenzial aus Unfällen im Brennelementbecken ab.
Kernkraftwerk Beznau
Das Brennelementlagerbecken liegt ausserhalb des Reaktorgebäudes. Es ist von geringer Höhe, zwischen massiven Gebäuden eingebaut und durch diese gut geschützt. Obwohl es vom Deckenbereich aus nicht wesentlich gegen einen Flugzeugabsturz geschützt ist, weist das Becken selber massive Seiten- und Bodenwandstärken (mindestens 1,8 m) auf, die einen ausreichenden Trümmerschutz bieten und grössere Leckagen verhindern. Da die Brennelemente in diesem Becken aus Strahlenschutzgründen tief gelagert sind und eine ca. 5 m starke Wasserüberdeckung haben, ist zu erwarten, dass die Kühlung auch unter Störfallbedingungen gewährleistet bleibt. Die Brennelemente im Brennelementbecken sind somit gut geschützt und die Kühlung könnte notfalls längerfristig mittels vorbereiteter Accident-Management-Massnahmen sichergestellt werden. Die Mittel für das Accident Management wurden nach dem Unfall von Fukushima für alle Schweizer Kernkraftwerke umfassend erweitert.
Die Brennelementlagerbecken sind gegen Erdbeben ausgelegt. Die im Jahr 2012 aktualisierten Erdbebennachweise zeigen deren ausreichende Robustheit. Zudem ist es möglich, das Brennelementbecken mittels Accident-Management-Massnahmen zu bespeisen.
Aus den genannten Gründen sind die in der Frage erwähnten Schadensannahmen unrealistisch.
Die Sicherheitsanalysen von Unfällen im Reaktorkern decken auch das radiologische Potenzial aus Unfällen im Brennelementbecken ab.
Kernkraftwerk Mühleberg
Das Brennelementlagerbecken befindet sich im oberen Teil des Reaktorgebäudes. Obwohl es selbst über keine flugzeugabsturzsichere Abdeckung verfügt, weist es massive Seiten und Bodenwandstärken (1,6 bis 1,8 m) auf. Da die Brennelemente in diesem Becken aus Strahlenschutzgründen tief gelagert sind und eine ca. 5 m starke Wasserüberdeckung haben, ist zu erwarten, dass die Kühlung auch unter Störfallbedingungen gewährleistet ist. Aufgrund dieser Anordnung des Brennelementlagerbeckens oberhalb des Reaktordruckbehälters und durch seine massive Bauweise unterstützt es die Schutzwirkung für das darunter liegende Reaktorkühlsystem und die Sicherheitssysteme. Somit gibt es keine hinreichenden Gründe für die in der Frage unterstellten Schadensannahmen.
Die Brennelementlagerbecken sind gegen Erdbeben ausgelegt. Die im Jahr 2012 aktualisierten Erdbebennachweise zeigen deren ausreichende Robustheit. Zudem ist es möglich, das Brennelementbecken mittels Accident-Management-Massnahmen zu bespeisen.
Aus den genannten Gründen sind die in der Frage erwähnten Schadensannahmen unrealistisch.
Die Sicherheitsanalysen von Unfällen im Reaktorkern decken auch das radiologische Potenzial aus Unfällen im Brennelementbecken ab.
Fazit
Aufgrund der in den Untersuchungen aus dem Jahr 2003 erwähnten Brennelementbecken-Anordnungen ist das ENSI der Ansicht, dass die Brennelement-Lagereinrichtungen aller Kernkraftwerke über einen ausreichenden Schutz bei einem Flugzeugabsturz verfügen und dass eine Rekritikalität oder eine ungenügende Kühlung der eingelagerten Brennelemente vermieden werden kann.
Ungeachtet dessen wird das ENSI neue Erkenntnisse im Bereich der vorsätzlichen Flugzeugabstürze weiterverfolgen. Unter Berücksichtigung der technischen Entwicklungen der letzten Jahre werden die Untersuchungen aus dem Jahr 2003 aktualisiert. Darüber hinausgehende Angaben erfolgen nach Abschluss dieser Arbeiten.