MADUK

Das MADUK-System (Messnetz zur automatischen Dosisleistungsüberwachung in der Umgebung der Kernkraftwerke) inklusive der Einrichtungen zur Übernahme von Anlageparametern (ANPA) und Kaminemissionswerten aus den Kernkraftwerken wurde im Laufe des Jahres 1993 aufgebaut und ab Frühling 1994 in den operationellen Betrieb überführt. Da das System die Dosisleistung in der Umgebung der Kernkraftwerke ganzjährig rund um die Uhr misst und überwacht, dient es der Beweissicherung für die Behörden und gegenüber der Öffentlichkeit.

Ebenso ermöglicht es das Erkennen von Betriebsstörungen und Unfällen, da Erhöhungen gegenüber den natürlichen Dosiswerten im ENSI automatisch angezeigt werden.

Bei einem Störfall unterstützt MADUK die Notfallorganisation bei der Bestimmung des betroffenen Gebietes, der Einschätzung der mögli­chen Massnahmen und durch den schnellen Datenaustausch mit Behörden.

Das MADUK-Netz zur Messung der Dosisleistungen besteht aus insgesamt 57 Immissionsmessstationen, die in vier Teilnetze mit je 12 bis 17 Stationen im Umkreis von rund sechs Kilometern um die schweizerischen Kernkraftwerke und um das Paul Scherrer Institut aufgeteilt sind. Die Messsonden des MADUK-Systems komplettieren und ergänzen das gesamtschweizerische Messnetz zur Radioaktivitätsüberwachung NADAM (Netz für die automatische Dosisleistungsalarmierung und -messung), das weitere 58 Messstationen – verteilt über die ganze Schweiz – zählt.

Die Geiger-Müller-Zählrohre in den Sonden ermitteln die Gamma-Dosisleistung im Messbereich von 10 nSv/h (Niederdosiszählrohre) bis 10 Sv/h (Hochdosiszählrohr).

Von den Kernkraftwerken werden Kaminemissionswerte und wichtige Anlagenparameter der Primär- und Sekundäranlage übernommen und in die MADUK-Zentrale geleitet.

Die MADUK-Zentrale des ENSI verarbeitet und archiviert die Daten, sorgt im Bedarfsfall für eine sofortige Alarmierung der ENSI-Notfallorganisation und sichert die Immissionsdaten langfristig. Die Werte sind zudem auf der Website des ENSI abrufbar. Des Weiteren sorgen verschiedene Subsysteme für den Datenaustausch mit den externen Partnern Nationale Alarmzentrale (NAZ) und Kernreaktorfernüberwachung Baden-Württemberg. Die Subsysteme beliefern auch das System ADAM im ENSI.

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Das ENSI-Messnetz hat einen Anstieg der Radioaktivität bei einzelnen Sonden um Leibstadt festgestellt. Diese Erhöhung stellt keine Gefahr für Mensch und Umwelt dar, war aber ein Grund für das ENSI, eine zusätzliche Kontrolle mit Spektrometrie-Sonden durchzuführen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Erhöhung auf natürliche Radioaktivität zurückzuführen ist.

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