Die HSK erteilt dem Kernkraftwerk Mühleberg die Freigabe zum Wiederanfahren nach dem Ende der Revision

Die Hauptabteilung für die Sicherheit der Kernanlagen (HSK) hat dem Kernkraftwerk Mühleberg am Montag, 1. September 2003, die Freigabe zum Wiederanfahren der Anlage erteilt. Das Werk war vom 10. August bis 1. September 2003 abgestellt, um die periodischen Revisionsarbeiten und den Brennelementwechsel durchzuführen. Die HSK hat dabei gezielte Inspektionen vorgenommen. Sie hat sich vergewissert, dass die Arbeiten und Prüfungen nach Plan durchgeführt und die Vorschriften für den Strahlenschutz eingehalten wurden.

Die Brennelemente des Kernkraftwerks Mühleberg (KKM) zeigten im vergangenen Betriebszyklus ein einwandfreies Verhalten. Es traten keine Schäden an den Brennstäben auf. Während der Abstellung wurden 40 der total 240 Brennelemente durch neue ersetzt. Alle eingesetzten Elemente enthalten Uranoxid-Brennstoff.

Die Unterhaltsarbeiten und Prüfungen wurden im geplanten Umfang des Revisionsprogramms abgewickelt. Es wurden dabei auch Schweissnähte an der Druckschale des Reaktordruckbehälters sowie an zugehörenden Stutzen, Leitungen und Komponenten untersucht. Die inspizierten Anlageteile sind in gutem Zustand.

Am zylinderförmigen Kernmantel, der im Innern des Reaktordruckbehälters eingebaut ist, wurden ebenfalls Prüfungen an den Schweissnähten vorgenommen. Das Längenwachstum der seit Anfang der Neunzigerjahre festgestellten Risse entspricht den Beobachtungen der vergangenen Jahre. Die Funktion und Stabilität des nicht druckführenden Kernmantels sind aufgrund der Sicherheitsnachweise weiterhin gegeben.

Die Arbeiten in den „kontrollierten Zonen“ wurden von Fachpersonen des Strahlenschutzes begleitet. Die Bestimmungen der Strahlenschutzverordnung und der entsprechenden HSK-Richtlinien wurden eingehalten. Die Strahlendosen, die das Personal während der Revision erhalten hat, entsprechen der Planung. Die Dosiswerte sind niedrig.

Die geplanten Wiederholungsprüfungen wurden von der HSK und dem von ihr beauftragten Schweizerischen Verein für Technische Inspektionen (SVTI) beaufsichtigt.

Nach Beendigung der Arbeiten führten die HSK und der SVTI die Schlussrundgänge im Kernkraftwerk durch.

Nach Durchführung der letzten Funktionsprüfungen und aufgrund der Prüfungsresultate erteilte die HSK dem KKM am Montag die Freigabe zum Wiederanfahren für den neuen Betriebszyklus.

Während Tests beim Wiederanfahren wurde der Reaktor am Montag 1. September 2003 um 15.30 Uhr bei 15 Prozent Leistung manuell abgestellt. Grund für die Störung war ein Fehler (kurzer Signalunterbruch) in der Messung der Turbinendrehzahl während Schwingungsmessungen an einer der beiden revidierten Turbinen. Die Ursache wurde rasch identifiziert. Auf dem automatischen Fernüberwachungsnetz (Maduk) der HSK in der Umgebung des KKW Mühleberg wurden keine erhöhten Dosisleistungswerte gemessen. Mit Einverständnis der HSK wurde die Anlage in der Nacht vom Montag auf Dienstag (1./2. September 2003) wieder angefahren.