Mit den Massnahmen, die im KKW Mühleberg umgesetzt werden müssen, wird ein ausreichender Sicherheitsgewinn bis zur endgültigen Ausserbetriebnahme 2019 erzielt. Im Interview erklärt ENSI-Direktor Hans Wanner, weshalb die Aufsichtsbehörde Alternativen zu früheren Forderungen akzeptiert hat.
Keine Stabilisierungsmassnahmen, aber ein erweitertes Prüfprogramm und Grenzwerte für den sicheren Betrieb für den Kernmantel im Kernkraftwerk Mühleberg: im Interview erläutert Georg Schwarz, Leiter des Aufsichtsbereichs Kernkraftwerke beim ENSI, wie damit die Sicherheit gewährleistet bleibt.
Das ENSI hat die Massnahmen, die das Kernkraftwerk Mühleberg für die Restlaufzeit bis 2019 vorsieht, geprüft und akzeptiert. Die Aufsichtsbehörde hat für die Umsetzung der Nachrüstmassnahmen Fristen gesetzt und für den Kernmantel zudem neue Grenzwerte definiert.
Das Kernkraftwerk Mühleberg bereitet die beschlossene Stilllegung vor und hat beim Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI Unterlagen dazu eingereicht. Die Aufsichtsbehörde hatte diese im November 2013 nach dem Ausserbetriebnahme-Entscheid per Ende 2014 gefordert.
Der Betrieb einer Anlage über 40 Jahre hinaus ist an strenge Auflagen gebunden. Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI wird die Sicherheit der Kraftwerke laufend überprüfen. Erfüllt ein Werk die gesetzlich fixierten Vorgaben nicht mehr, wird die Anlage unabhängig vom Alter stillgelegt.
Die neuen, vertikalen Risse im Kernmantel stellen einen sicheren Leistungsbetrieb im laufenden Betriebszyklus nicht in Frage. Das ENSI erwartet nun, dass die BKW die neuen Erkenntnisse bis Ende Oktober 2014 in ihr Instandhaltungskonzept des Kernmantels einfliessen lässt.
Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI hat am Donnerstag, 4. September 2014 das Wiederanfahren des Kernkraftwerks Mühleberg genehmigt. Anhand von Inspektionen hat es sich vergewissert, dass die Arbeiten vorschriftsgemäss und korrekt ausgeführt wurden.
Die BKW hat ihr Nachrüstkonzept hinsichtlich eines Abschalttermins 2019 für das Kernkraftwerk Mühleberg eingereicht. Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI wird die Dokumente prüfen und dazu Stellung nehmen.
Mit einer Studie haben die Schweizerische Energiestiftung SES und Greenpeace Schweiz versucht, ihre politischen Thesen zur ungenügenden Sicherheit der Schweizer Kernkraftwerke technisch zu untermauern. Das ENSI hat die Studie überprüft und kommt zum Schluss, dass die darin enthaltenen Aussagen und Schlussfolgerungen technisch nicht haltbar sind.
