Die HSK genehmigte das Wiederanfahren des Kernkraftwerks Mühleberg nach der Revision

Die Hauptabteilung für die Sicherheit der Kernanlagen (HSK) genehmigte dem Kernkraftwerk Mühleberg (KKM) nach dem Abschluss der diesjährigen Revision am 6. September 2008, den Leistungsbetrieb wieder aufzunehmen. Das Werk war vom 10. August bis 6. September 2008 abgestellt, um Brennelemente zu wechseln und Revisionsarbeiten auszuführen. Die HSK hat Inspektionen vorgenommen und sich vergewissert, dass die Arbeiten und Prüfungen vorschriftsgemäss durchgeführt wurden.

Die Brennelemente zeigten im vergangenen Betriebszyklus ein gutes Betriebsverhalten. Es wurden keine Schäden an den Brennstäben registriert. Während der Revision wurden 36 der total 240 Brennelemente ersetzt.

Ausser dem Brennelementwechsel wurden Instandhaltungsarbeiten und Wiederholungs-prüfungen durchgeführt. Unter anderem wurden am Reaktordruckbehälter Schweissnähte von Stutzen mit Ultraschall geprüft. Dabei wurden keine Anzeigen festgestellt, die strukturmechanisch von Bedeutung sind. Die Kerneinbauten wurden einer visuellen Inspektion unterzogen. Turnusgemäss wurde auch ein Kernmantel-Zuganker auf Veränderungen hin untersucht. Es wurden keine Anzeichen einer Schädigung festgestellt. Die Schweissnähte des Kernmantels werden alle zwei Jahre mit Ultraschall geprüft. Diese Prüfung wird während der nächsten Revision im Sommer 2009 wieder durchgeführt.

Als zusätzliche Wiederholungsprüfung wurden die bereits aus früheren Messungen bekannten Anzeigen an vier Schweissnähten der Kernsprühleitung innerhalb des Reaktordruckbehälters mit Ultraschall nachgeprüft. Dabei wurden im Rahmen der Mess-genauigkeit keine Veränderungen festgestellt. Eine bruchmechanische Bewertung der Anzeigen von 2006 hat die Zulässigkeit der Anzeigen nachgewiesen. Die HSK stimmt der Bewertung des KKM zu, dass die Funktionstüchtigkeit des Kernsprühsystems weiterhin gewährleistet ist. Die nächste Wiederholungsprüfung dieses Systems findet im Jahr 2010 statt.

Die wiederkehrenden Prüfungen wurden von der HSK beaufsichtigt. Der von der HSK beauftragte Schweizerische Verein für Technische Inspektionen (SVTI) kontrollierte die Instandhaltungsarbeiten an den druckführenden Komponenten.

Die Bestimmungen der Strahlenschutzgesetzgebung wurden eingehalten. Die Strahlendosis jeder einzelnen im Werk beschäftigten Person lag deutlich unterhalb des für beruflich strahlenexponierte Personen zulässigen Werts von 20 mSv.

Nach Abschluss der Arbeiten und Funktionsprüfungen führten die HSK und der SVTI ihre Schlussrundgänge im Werk durch. Dabei wurden keine Befunde registriert, die ein Wiederanfahren der Anlage und einen sicheren Leistungsbetrieb in Frage stellen würden. Die HSK erteilte aufgrund der Ergebnisse dem KKM am Samstag, 6. September 2008, die Erlaubnis zur Aufnahme des Leistungsbetriebs.