Alle Schweizer Kernkraftwerke erfüllen die aktualisierten Erdbebensicherheits-Standards
Die Kraftwerksbetreiber haben erneut nachgewiesen, dass ihre Anlagen auch einem extrem seltenen, starken Erdbeben standhalten.
Ein Erdbeben gehört zu einem der Naturereignisse, das massgeblich zum Gesamtrisiko der Kernkraftwerke beiträgt. Die Anlagen in der Schweiz müssen Erdbeben beherrschen, die sich einmal in 10‘000 Jahren ereignen können.
Im Rahmen von PEGASOS und dem PEGASOS Refinement Project haben die Betreiber die Erdbebengefährdung ermittelt. Vorgegangen wurde gemäss dem SSHAC Level 4, welches die höchste und damit anspruchsvollste Stufe eines international anerkannten Vorgehens ist.
Zudem hat das ENSI kurz nach dem Reaktorunfall in Fukushima verlangt, dass die Kernkraftwerke nachweisen, ob sie ein 10‘000-jährliches Erdbeben beherrschen. Der Nachweis wurde 2012 von allen Anlagen erbracht.
2016 hat das ENSI neue Vorgaben für die Erdbebengefährdung der Schweizer KKW festgelegt. In drei Schritten müssen die Kraftwerksbetreiber bis Ende 2020 erneut nachweisen, dass ihre Anlagen auch einem extrem seltenen starken Erdbeben standhalten.
Die Kraftwerksbetreiber haben erneut nachgewiesen, dass ihre Anlagen auch einem extrem seltenen, starken Erdbeben standhalten.
Vom 8. bis 10. Mai 2012 nehmen Bund und Kantone und die angrenzenden Nachbarländer (Deutschland und Frankreich) an der Stabsrahmen- und Stabsübung SEISMO 12 teil. Das Szenario sieht ein Erdbeben in der Nordwestschweiz analog jenem von Basel im Jahre 1356 vor. Gemäss der Übungsvorgabe werden die Schweizer Kernkraftwerke nicht beschädigt.
Grundlage für die Nachweise der Beherrschung des 10’000-jährlichen Erdbebens der KKW war ein Zwischenbericht aus dem PEGASOS Refinement Projekt. Im Interview erklärt ENSI-Direktor Hans Wanner, weshalb das ENSI entgegen der Ansicht von KNS-Präsident Bruno Covelli mit den Nachweisen nicht zuwarten wollte, bis die Schlussresultate dieses Projekts vorliegen.
Rund ein Jahr nach dem Reaktorunglück in Fukushima hat die Eidgenössische Kommission für nukleare Sicherheit KNS einen Bericht zu den Folgemassnahmen in der Schweiz publiziert. Im Interview hält Kommissionspräsident Bruno Covelli fest, dass das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI richtig, klar und deutlich gehandelt hat.
Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI hatte die Nachweise im Nachgang zum Reaktorunglück in Fukushima am 1. April 2011 gefordert. Es wird die Eingaben in den nächsten Monaten prüfen und voraussichtlich Ende Juni 2012 Stellung nehmen.
Die Betreiberin des Kernkraftwerks Mühleberg hat gestern den Nachweis zur Standsicherheit des Wohlensee-Stauwehrs sowie zusätzliche Angaben zur Erdbebenfestigkeit der Reaktorschnellabschaltung eingereicht. Das ENSI hatte diese am 10. Januar 2012 per Ende Monat eingefordert und wird sie nun prüfen.
Muss sich die Bevölkerung Sorgen wegen dem Wohlensee-Staudamm machen? Warum ist es so wichtig, dass das Stauwehr einem 10‘000-jährliches Erdbeben standhält? Im Interview beantwortet Georg Schwarz, Leiter des Aufsichtsbereichs Kernkraftwerke, wichtige Fragen zum Thema Mühleberg und erläutert das weitere Vorgehen.