Strahlenschutz
Der Strahlenschutz dient dem Schutz des Personals, der Bevölkerung und der Umgebung der Kernanlagen vor ionisierender Strahlung. Hier liegen die Schwerpunkte in den Bereichen Strahlenmesstechnik und Radioanalytik.
Der Strahlenschutz dient dem Schutz des Personals, der Bevölkerung und der Umgebung der Kernanlagen vor ionisierender Strahlung. Hier liegen die Schwerpunkte in den Bereichen Strahlenmesstechnik und Radioanalytik.
Der Schutz der Bevölkerung, des Personals von Kernanlagen und der Umwelt hat für Schweizer Kernanlagen höchste Priorität. Im Normalbetrieb werden über Abluft und Abwasser geringe Mengen an radioaktiven Stoffen an die Umwelt abgegeben.
Da Strahlung mit den menschlichen Sinnesorganen nicht wahrgenommen werden kann, müssen zur Messung von Strahlung technische Geräte verwendet werden. Es gibt verschiedene Arten von Messgeräten, die selbst geringste Mengen an radioaktiven Stoffen entdecken können.
Der Strahlenschutz hat zum Ziel, Mensch und Umwelt vor den Gefährdungen durch ionisierende Strahlen zu schützen. Jede Strahlenexposition muss gemäss der Strahlenschutzverordnung gerechtfertigt, begrenzt und optimiert sein. Dafür werden insbesondere in Kernanlagen zahlreiche Massnahmen getroffen.
Ionisierende Strahlung kann sowohl kurzfristige als auch langfristige Schäden verursachen. Die jährliche durchschnittliche Strahlenexposition zwischen 1 und 5 Millisievert (mSv), die in der Schweiz durch natürliche und künstlich erzeugte Strahlung verursacht wird, liegt aber weit unter der Dosis, ab welcher gesundheitliche Schäden bei Menschen nachgewiesen werden können.
Radioaktivität bezeichnet die Eigenschaft instabiler Atomkerne, spontan zu zerfallen und dabei ionisierende Strahlung auszusenden. Atome, welche instabil und damit radioaktiv sind, werden Radionuklide genannt. Neben künstlich erzeugten radioaktiven Materialien in Kernkraftwerken und Beschleunigern gibt es in der Natur diverse Arten von radioaktiven Stoffen.
Strahlung umgibt uns täglich. Nichtionisierende Strahlen wie Sonnenstrahlen können durch Kleidung und Sonnencreme abgeschirmt werden. Ionisierende Strahlen, welche von radioaktiven Stoffen ausgesendet werden, benötigen zur Abschirmung je nach Strahlungsart von einem Blatt Papier bis hin zu einer Blei- und Betonschicht von einigen Zentimetern bis Metern.
Nach der Entdeckung der Kernspaltung gingen die Entwicklungen sowohl in der kriegerischen Nutzung wie auch in der friedlichen Verwendung der Kernenergie rasant voran. Damit wurde auch der Strahlenschutz immer wichtiger. Vor allem mit der Katastrophe in Tschernobyl wurde dieser stark vorangetrieben.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts begannen Henry Becquerel und Marie Curie mit ihren Untersuchungen an radioaktiven Stoffen und der daraus austretenden Strahlung. Die erste Euphorie war gross, erst nach und nach wurden die gesundheitlichen Folgen bei der Verwendung von radioaktiven Stoffen bemerkt und Massnahmen ergriffen.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts entdeckte Wilhelm Conrad Röntgen die Röntgenstrahlung. Der Nutzen der Strahlen wurde schnell erkannt, doch erst einige Jahre später bemerkten Forscher die Gefahren und sprachen erste Empfehlungen zum Strahlenschutz aus.