BFE bestätigt Erdbebennachweis für Staumauer Wohlensee
Die Staumauer Wohlensee hält einem 10‘000-jährlichen Erdbeben stand. Dies hat das Bundesamt für Energie BFE bekräftigt. Entsprechend hält das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI an der Stellungnahme zum Erdbebennachweis des Kernkraftwerks Mühleberg vom Juli 2012 fest.
Das BFE nahm Stellung zur Kritik von Greenpeace, dem Mühleberg-Gegner Markus Kühni und von Wei Wu, Professor an der Universität für Bodenkultur in Wien. Sie warfen dem für die Beurteilung der Sicherheit von Talsperren zuständigen BFE vor, dass die Stabilitätsnachweise der Wohlensee-Staumauer lückenhaft und mit Ungereimtheiten versehen seien.
Das BFE bestätigt nun seine Stellungnahme vom 26. Juni 2012, dass die Staumauer Wohlensee die aktuellen Erdbebensicherheitsanforderungen des BFE für Stauanlagen erfüllt. „Es gibt deshalb keinen Grund, unsere Beurteilung vom Juli 2012 zum Erdbebennachweis des Kernkraftwerks Mühleberg zurückzuziehen“, erklärt Georg Schwarz, stellvertretender ENSI-Direktor und Leiter des Aufsichtsbereichs Kernkraftwerke.
Erdbebennachweis mit höheren Gefährdungsannahmen
Die Betreiber der Schweizer Kernkraftwerke mussten im Nachgang zur Reaktorkatastrophe in Fukushima nachweisen, dass ihre Werke einem Erdbeben, wie es sich einmal pro 10‘000 Jahre ereignen kann, standhalten. Zudem mussten sie nachweisen, dass es bei einem solchen Beben entweder zu keinem Versagen von Stauanlagen in Kraftwerksnähe mit unkontrolliertem Wasserabfluss kommt oder dass das Kernkraftwerk eine nachfolgende Flutwelle bewältigen kann.
Als Grundlage für die Beurteilung der Kernkraftwerke und der Stauanlagen dienten die mittels einer Zwischenberechnung des PEGASOS Refinement Project PRP vom Mai 2011 bestimmten Erdbebengefährdungen. Diese liegen für den Standort der Anlage Mühleberg höher als die bisher verwendeten Erdbebengefährdungen des Jahres 1977.