Das Technische Forum Sicherheit behandelt Temperatureffekte in Tiefenlagern

Im Rahmen des Technischen Forums Sicherheit hat ein Vertreter des interkantonalen Labors Schaffhausen eine Studie zur Optimierung der Auslegung von Tiefenlagern präsentiert. Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI begrüsst diesen konstruktiven Beitrag der Kantone zuhanden der Nationalen Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle. Es wird dessen Berücksichtigung durch die Projektantin Nagra verfolgen.

Meinert Rahn, Leiter Geologie beim ENSI, betont: „Es ist für das ENSI wichtig, diese Studie des interkantonalen Labors Schaffhausen in diesem Forum zu behandeln. Denn sie stellt einen wissenschaftlich fundierten Beitrag zur Sicherheit bei einer wesentlichen Fragestellung dar.“ Die Studie „Vergleich von technischen Optionen für die Tiefenlagerung hochaktiver nuklearer Abfälle“ ist im „Journal of Nuclear Science and Technology“ erschienen und den Akteuren des Sachplans geologische Tiefenlager anlässlich des Technischen Forums vorgestellt worden.

Optimierung der Temperaturverhältnisse

Die Studie behandelt anhand Modellierungen und Berechnungen die thermischen und chemischen Entwicklungen in Tiefenlagern. Sie zielt beispielsweise darauf ab, die Temperaturverhältnisse in einem geologischen Tiefenlager zu optimieren. Diese Fragestellung ist besonders wichtig, weil Tiefenlager für hochaktive Abfälle im Opalinuston geplant sind. Dieses Gestein verliert bei zu hohen Temperaturen seine Rückhaltefähigkeit. Letztere spielt eine wesentliche Rolle für die Langzeitsicherheit.

Meinert Rahn kommentiert: „Die Studie greift für die Tiefenlagerung wichtige Punkte auf. Es geht beispielsweise um den Temperatureffekt, der in tonreichen Gesteinen wichtig ist, weil diese ja wie ein Isolator wirken.“ Andere Aspekte wie die bautechnische Machbarkeit werden aber nicht angesprochen.

Das ENSI bemüht sich grundsätzlich um eine ganzheitliche Betrachtung. Tiefenlager werden dabei als Gesamtsystem für die Sicherheit betrachtet. Meinert Rahn fügt an: „Dennoch, wir betrachten die Studie als wertvollen Beitrag, der Freiräume und Grenzen aufzeigt. Genau das braucht es jetzt, bevor die Nagra ihr Lagerkonzept weiter konkretisiert.“

Die Nagra hat die Aufgabe, Lösungen für die Entsorgung zu finden und dementsprechend die Tiefenlagerprojekte zu erarbeiten. Das ENSI wird in dieser Hinsicht die Optimierung des Gesamtsystems Tiefenlager unter dem Blickwinkel der Sicherheit verfolgen und prüfen.

Am 10. November 2016 tagte das Technische Forum Sicherheit zum 33. Mal. Es wurden dabei folgende Fragen beantwortet: