Antrag für regelmässigen Einsatz von Javelwasser beim ENSI eingetroffen

Nach einer ersten Desinfektion des Kühlwassers im Kernkraftwerk Leibstadt (KKL) zur Bekämpfung von Legionellenkeimen mit Javelwasser im Juni, hat das KKL beim ENSI einen Antrag für regelmässige Desinfektionen eingereicht. Der Antrag ist am Montag, 24. Oktober 2011, beim ENSI eingetroffen. Mit regelmässigen Desinfektionen möchte das KKL die Legionellenkeime nachhaltig eindämmen.

Im Kühlwasser des KKL befinden sich Legionellen. Zwar verlief eine erste Desinfektion des Wassers am 28. und 30. Juni 2011 erfolgreich, doch nach Angaben der Kraftwerkbetreiberin ist die Konzentration der Keime, die die Legionärskrankheit auslösen können, vorübergehend wieder angestiegen. Aktuell misst das KKL keine erhöhten Konzentrationen.

Das KKL ist aber von Rechts wegen aufgefordert, die Keimzahlen längerfristig auf niedrigem Niveau zu halten. Deshalb hat die Kraftwerksbetreiberin beim ENSI einen Antrag für eine regelmässige Desinfektion des Kühlwassers mit Natriumhypochlorit („Javelwasser„) eingereicht. Je nach Kontaminationsgrad möchte das KKL das Kühlwasser monatlich bis wöchentlich mit Javelwasser behandeln.

In das Bewilligungsverfahren für die Desinfektionen sind verschiedene Behörden involviert: das Bundesamt für Gesundheit (BAG), das Bundesamt für Umwelt (BAFU) sowie mehrere Stellen des Kantons Aargau (Kantonsärztlicher Dienst, Amt für Verbraucherschutz des Departements Gesundheit und Soziales, Abteilung Umwelt des Departements Bau Verkehr und Umwelt). Dem ENSI kommt einzig eine koordinierende Aufgabe zu, denn die Legionellen im Kühlwasser können zwar für Menschen gefährlich sein, sie gefährden aber nicht die nukleare Sicherheit.

Der jetzt eingereichte Antrag des KKL für regelmässige Desinfektionen wird von den oben genannten Stellen geprüft.