KKG: Befunde bei Brandschutzklappen-Test im Schaltanlagengebäude vom 15. Dezember 2016

Betroffenes Werk / Titel

KKW Gösgen: Befunde bei Brandschutzklappen-Test im Schaltanlagengebäude

Datum

15. Dezember 2016

Sachverhalt

Bei einem Test von Brandschutzklappen im Schaltanlagengebäude am 15. Dezember 2016 erreichten nicht alle Klappen exakt die vorgesehene Endstellung. Dies manifestierte sich in einer fehlenden Rückmeldung der Endschalter. Der Test wurde durchgeführt, um in der Lüftungsanlage die Druck- und Strömungsbedingungen zu optimieren. Die betroffenen Klappen wurden einer Wartung unterzogen und anschliessend erfolgreich geprüft. Als Ursachen für die Befunde erkannt wurden einerseits die Druck- und Strömungsverhältnisse, andererseits aber auch erhöhte Reibung an den Klappenlagern sowie schwergängige Endschalter.

Einstufung (nach Richtlinie ENSI-B03)

INES: unterhalb der Skala

Massnahmen des Betreibers

Die Prüfung, Wartung und Instandhaltung der Brandschutzklappen werden erweitert. Ertüchtigung und Ersatz sind nach Bedarf vorgesehen.

Massnahmen des ENSI

Anlässlich einer durch das Vorkommnis ausgelösten Inspektion im April 2017 stellte das ENSI fest, dass die Brandschutzklappen des betroffenen Typs nicht mehr dem heutigen Stand der Technik entsprechen und verlangte vom KKG, ein Konzept für deren Ersatz einzureichen.

Beurteilung durch das ENSI

Während des Tests waren alle Systeme in Übereinstimmung mit den Anforderungen in der Technischen Spezifikation betriebsbereit. Unter der konservativen Annahme, dass nicht vollständig geschlossene Brandschutzklappen als offen betrachtet werden, ergibt sich eine geringfügige Erhöhung der Kernschadenshäufigkeit.

Das Vorkommnis hatte eine geringe Bedeutung für die nukleare Sicherheit.

Kriterien für die Aufschaltung auf der ENSI-Website

Vorkommnis, das mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 1 zu 100 Millionen zu einem Kernschaden führt

Das ENSI informiert die Öffentlichkeit in seinem jährlichen Aufsichtsbericht über sämtliche meldepflichtigen Vorkommnisse im Bereich der nuklearen Sicherheit. Über Vorkommnisse, die eines der folgenden Kriterien erfüllen, informiert das ENSI auf der Website laufend:

  • INES-Stufe 1 oder höher
  • Auslösung von Sicherheitssystemen
  • Vorkommnis, das mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 1 zu 100 Millionen zu einem Kernschaden führt
  • Inkorporation radioaktiver Stoffe mit einer Folgedosis von mehr als 1 mSv

Aktualisiert: 2. Juni 2017