ENSI erteilt Freigabe nach Revision: KKW Leibstadt darf wieder anfahren
Nach einmonatigem Revisionsstillstand darf das KKW Leibstadt den Leistungsbetrieb wieder aufnehmen. Am 30. Mai 2023 genehmigte das ENSI das Wiederanfahren.
Typ: BWR/6, Siedewasserreaktor
Kommerzielle Inbetriebnahme: 1984
Thermische Nennleistung des Reaktors: 3600 MW
Elektrische Bruttoleistung: 1285 MWe
Elektrische Nettoleistung: 1233 MWe
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Nach einmonatigem Revisionsstillstand darf das KKW Leibstadt den Leistungsbetrieb wieder aufnehmen. Am 30. Mai 2023 genehmigte das ENSI das Wiederanfahren.
Das ENSI überzeugte sich im Jahr 2021 anhand von rund 500 Inspektionen vom sicheren Betrieb der Kernanlagen in der Schweiz. Seit dem vergangenen Jahr umfasst die Aufsicht des ENSI eine Kernanlage weniger. Der Forschungsreaktor der Universität Basel wurde im Jahr 2021 aus der Kernenergiegesetzgebung entlassen.
Vom 13. bis 17. Juni 2022 finden die routinemässigen Radioaktivitätsmessflüge der Nationalen Alarmzentrale NAZ statt. Dabei werden dieses Jahr auch die Kernkraftwerke Beznau und Leibstadt überflogen.
Am Montag, 11. April 2022, trainieren Einsatzkräfte des Bundes und des Kernkraftwerks Leibstadt mit Helikoptern der Luftwaffe den Transport von Notfallmaterial aus dem zentralen Lager in Reitnau. Das ENSI hatte 2011 die Errichtung eines externen Lagers nach dem Reaktorunglück in Fukushima verfügt.
Beim Betrieb der Schweizer Kernanlagen wurden im Jahr 2021 die gesetzlichen Sicherheitsvorgaben eingehalten. Zu diesem Schluss kommt das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI in einer ersten Bilanz zum vergangenen Aufsichtsjahr.
Das ENSI erteilte dem KKW Leibstadt am 1. Dezember 2021 die Freigabe für das Wiederanfahren nach der Jahreshauptrevision 2021.
Das ENSI fordert neue Untersuchungen zum Schutz der Kernanlagen vor Extremhochwasser. Ausgangspunkt für die Verfügungen ist die Studie zur Gefährdung durch Hochwasser an der Aare, die Anfang des Jahres veröffentlicht wurde.
Die vom KKL getroffenen Massnahmen erachtet das ENSI als zweckmässig. Die Ergebnisse der vom KKL eingeleiteten vertieften Abklärungen sind dem ENSI einzureichen.
In der Jahreshauptrevision 2016 wurden gezielt Brennelemente visuell inspiziert, die sich in ihrem ersten Zyklus im Reaktor befunden hatten. Dabei wurde im August 2016 an einer grösseren Anzahl von Brennstäben verstärkte Oxidation festgestellt.
Die falsche Einbaulage des Ölbehälters wurde umgehend korrigiert und die Funktionstüchtigkeit der Rückschlagklappe erfolgreich geprüft. Eine Kontrolle aller anderen baugleichen Armaturen zeigte korrekt montierte Ölbehälter.
Das ENSI hat im Zusammenhang mit dem Vorkommnis weitere Untersuchungen zur direkten Fehlerursache bei einem Schalter und zusätzliche Überlegungen mit Bezug auf probabilistische Analysen gefordert. Diese werden vom ENSI geprüft und gegebenenfalls werden weitere Massnahmen verlangt.
Die Störung führte auslegungsgemäss zu einer Reaktorschnellabschaltung. Alle sicherheitstechnischen Einrichtungen haben funktioniert und alle Bedingungen der Technischen Spezifikation Leibstadt wurden zu jedem Zeitpunkt eingehalten.
Die vom KKL getroffenen Massnahmen erachtet das ENSI als ausreichend und erhebt daher keine inhaltlichen Forderungen. Jedoch fordert das ENSI, dass das KKL die Ergebnisse der detaillierten Untersuchungen an den ausgefallenen Komponenten der Turbinenregelung einreicht, woraus sich weitere Massnahmen ergeben könnten.
Ein Siedewasserreaktor (SWR) funktioniert mit einem einzigen Kreislauf, dem Dampf-Wasser-Kreislauf. Das Wasser im Reaktordruckbehälter wird von den Brennelementen erhitzt. Der daraus entstandene Dampf wird direkt auf die Turbinen geleitet.