EU-Stresstest: Zweifel dienen der Sicherheit

Der EU-Stresstest hat bereits eine Verbesserung der Sicherheit der Kernkraftwerke in Europa bewirkt. Nun soll ein Follow-up stattfinden. Darin waren sich die Teilnehmenden des zweiten Public Meetings in Brüssel einig. Die Ausgestaltung der Folgearbeiten soll nun an die Hand genommen werden.

„Wenn irgendwann alle sagen, es sei alles gut, dann haben wir ein Problem“, hob Andrej Stritar, Vorsitzender der European Nuclear Safety Regulator Group ENSREG, hervor. „Aufgabe der Aufsichtsbehörde ist es, immer zu zweifeln.“ Es sei auch wichtig, dass die Öffentlichkeit unangenehme Fragen stelle.

Stritar hatte zuvor klar festgehalten: „Der Stresstest ist abgeschlossen.“ Dieser habe zusammengezählt rund 500 Mannjahre an Arbeit verursacht, was umgerechnet rund 100 Millionen Euro koste.

ENSI-Direktor Hans Wanner forderte als Vorsitzender der Western European Nuclear Regulators’ Association (WENRA), dass die Empfehlungen des Peer-Review-Prozesses umgesetzt und die Good Practices geprüft werden, um damit die Sicherheit zu verbessern. Denn „Sicherheit sei ein Prozess der ständigen Verbesserung. Wäre Sicherheit ein Zustand, würde man nichts mehr unternehmen, was gefährlich wäre“, so Wanner.

Philippe Jamet, Vorsitzender des Peer Review Boards, sagte seinerseits, dass der Follow-up im Rahmen bereits bestehender Strukturen stattfinden solle. Über die Ausgestaltung wird nun auf europäischer Ebene beraten. Dabei sollen auch zusätzliche Besuche von Kernkraftwerken geprüft werden.

Auch das ENSI plant für dieses Jahr ein Public Hearing und wird zu gegebener Zeit darüber informieren.