Aktionsplan Fukushima 2014: Fortsetzung der Arbeiten
Die Arbeiten aus den Lehren des Reaktorunfalls in Fukushima schreiten voran. Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI publiziert bereits den dritten Aktionsplan. Im Zentrum stehen 2014 unter anderem die Themen Extremwetter und Notfallmanagement.
„Wir haben in den vergangenen knapp drei Jahren die wichtigsten Massnahmen eingeleitet und umgesetzt, um die Sicherheit der Kernkraftwerke in der Schweiz weiter zu erhöhen“, fasst Georg Schwarz, Leiter des Aufsichtsbereichs Kernkraftwerke und stellvertretender ENSI-Direktor, die bisherigen Arbeiten zusammen. Mit dem Aktionsplan Fukushima 2014 setzt die Schweizer Aufsichtsbehörde die Aufarbeitung des Reaktorunglücks in Fukushima fort.
„Dieses Jahr ist geprägt von der Fortführung bereits laufender Arbeiten“, erklärt Georg Schwarz. Neu hinzu kommt dieses Jahr der Aspekt der Containmentintegrität während den Jahresrevisionen der Kernkraftwerke. Während dieser Phase sind für Materialtransport oder für den Zugang von Personen grössere Öffnungen im Containment vorhanden. Falls in dieser Zeit ein Störfall eintritt, der mit einem langandauernden Verlust der Stromversorgung einhergeht, ist das Schliessen der Öffnungen stark erschwert. Das ENSI veranlasste deshalb eine Überprüfung dieser speziellen Situationen.
Die weiteren Schwerpunkte des Jahres 2014 sind:
- Erdbebeninstrumentierung
- Extreme Wetterbedingungen
- Erhöhung der Sicherheitsmargen
- Wasserstoffmanagement
- Severe Accident Management
- Notfallmanagement auf gesamtschweizerischer Ebene
- EU-Stresstest Follow-up
Von allen Prüfpunkten, die im Nachgang von Fukushima identifiziert wurden, bleibt damit noch ein Punkt bislang unbearbeitet. Dabei geht es um die Freisetzung von nichtnuklearen Gefahrenstoffen. „Ich bin zuversichtlich, dass nächstes Jahr die Arbeiten aus den Lehren des Reaktorunglücks in Fukushima zum grössten Teil abgeschlossen werden können“, sagt Georg Schwarz.
Viele der diesjährigen Schwerpunkte standen auch im vergangenen Jahr im Aktionsplan. Der Aktionsplan Fukushima 2014 zeigt auf, welche Fortschritte in den einzelnen Aspekten erzielt werden konnten.
Lehren aus Fukushima gezogenDas ENSI hat bereits kurz nach dem Reaktorunglück in Fukushima begonnen, die Ereignisse zu analysieren. Im Oktober 2011 legte die Schweizer Aufsichtsbehörde einen Bericht mit 37 Prüfpunkten vor. Ergänzt wurde der Katalog im Januar 2012 mit acht offenen Punkten aus der ENSI-Bewertung im Rahmen des EU-Stresstests sowie mit zwei Punkten aus dem Peer-Review-Bericht des EU-Stresstests für die Schweiz vom April 2012. Die identifizierten Punkte sollen bis 2015 abgearbeitet werden. Dazu wird das ENSI jährlich einen Aktionsplan vorlegen und über den Stand der Arbeiten berichten. |