Zehn Jahre nach Fukushima – Sicherheit heute

Marc Kenzelmann, Direktor ENSI

Der Unfall in Fukushima am 11. März 2011 war ein Schock für uns alle. In der Folge hat die Schweiz entschieden, langfristig auf die Nutzung der Kernenergie zu verzichten und die Pläne für den Bau neuer Kernkraftwerke ad acta zu legen.

Entschieden wurde auch, dass die bestehenden Anlagen «solange weiter betrieben werden, wie sie sicher sind». Bei diesem Entscheid über den Zeitpunkt der Ausserbetriebnahme sollte dem ENSI eine zentrale Rolle zukommen. «Jetzt kommt es auf das ENSI an», sagte Bundesrätin Doris Leuthard im Parlament.

Nach dem Unfall in Japan ergaben unsere ersten Analysen, dass Fukushima die Sicherheit der Schweizer Kernkraftwerke nicht grundsätzlich in Frage stellt, dass die Sicherheit gewährleistet und der Weiterbetrieb verantwortbar ist. Zeitgleich machten wir uns an die Arbeit, um die Ursachen und den Ablauf des Unfalls vertieft zu analysieren. Es galt, basierend auf den gewonnenen Erkenntnissen, trotz bereits bestehender hoher Sicherheitsstandards Verbesserungen vorzunehmen. Über die Fortschritte dieser Arbeiten haben wir in den letzten Jahren laufend transparent berichtet.

Es ist wichtig und gut, sich in diesen Tagen an Fukushima zu erinnern. Mit unserer Artikel-Serie wollen wir einen Beitrag leisten zur Information aller, die sich für die Fakten der Katastrophe interessieren. In geraffter Form und in verständlicher Sprache werden wir nicht nur den Unfall beleuchten, sondern auch aufzeigen, wie wir diesen analysiert und die gewonnenen Erkenntnisse für die Sicherheit der Schweizer Kernkraftwerke genutzt haben. So, dass wir auch heute sagen können: Ja, die Schweizer Kernkraftwerke gehören zu den sichersten der Welt. Sie können weiterhin sicher Strom produzieren, wie das in der Energiestrategie 2050 vorgesehen ist.

Das Wissen um die Sicherheit unserer Schweizer Kernkraftwerke darf uns jedoch nicht dazu verleiten, dass wir uns selbstzufrieden zurückzulehnen. Denn Fukushima hat gezeigt: Wir müssen stetig wachsam bleiben, nach möglichen Schwachstellen suchen und neue Erkenntnisse nutzen, um die Sicherheit unsere Kernkraftwerke nicht nur zu erhalten, sondern zu verbessern. 

Marc Kenzelmann, Direktor ENSI