Kernkraftwerk Leibstadt: Freigabe für Legionellenbekämpfung erteilt
Das Kernkraftwerk Leibstadt kann die Legionellen im Hauptkühlwasser mit Natriumhypochlorit bekämpfen. Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI hat gestützt auf die Beurteilungen der zuständigen Fachbehörden eine entsprechende Freigabe erteilt. Der Einsatz ist auf sechs Monate begrenzt und mit Auflagen verbunden.
Involviert waren das Bundesamt für Gesundheit BAG, das Bundesamt für Umwelt BAFU, die Kantone Aargau, Basel-Stadt und Basel-Landschaft sowie das Landratsamt Waldshut. Gestützt auf die Stellungnahmen wird die Freigabe zum Einsatz von Natriumhypochlorit, auch als Javelwasser bekannt, zur Bekämpfung der Legionellen im Hauptkühlwasser des Kernkraftwerks Leibstadt mit Auflagen erteilt.
Der Einsatz ist auf sechs Monate befristet. Weiter müssen unter anderem die Einleitbedingungen nach der Gewässerschutzverordnung und der Bewilligung des Bundesrates zur Entnahme und Einleitung von Kühlwasser eingehalten werden. Das Kernkraftwerk Leibstadt muss zudem die Anstrengungen zur Ursachenermittlung für den Befall des Hauptkühlkreislaufs mit Legionellen weiterführen. Den beteiligten Behörden sind die Ergebnisse bis zum 30. November 2012 mitzuteilen. Das Kernkraftwerk Leibstadt trägt die Verantwortung für eine adäquate Information der Rhein-Unterlieger, insbesondere der Wasserwerke, über die Biozideinsätze.
Erneutes Auftreten von Legionellen
Im Oktober 2011 hatte das Kernkraftwerk Leibstadt einen Antrag zur Freigabe des regelmässigen Einsatzes von Natriumhypochlorit zur Desinfektion des Hauptkühlwassers sowie für die Bekämpfung von Legionellen gestellt. Es reagierte damit auf einen erneuten Anstieg von Legionellen-Keimen im Hauptkühlwasser.
Bereits im Juni 2011 hatte das ENSI gestützt auf die Stellungnahmen der fachlich zuständigen Behörden einem einmaligen Einsatz von Bioziden gegen Legionellen zugestimmt. Dieser wurde eng überwacht und ohne Folgen für Menschen und die Umwelt durchgeführt.
Legionellen sind Bakterien, die die Legionärskrankheit hervorrufen können. Es handelt sich dabei um eine Lungenentzündung, die einen lebensgefährlichen Verlauf annehmen kann.